Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

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Kurzer Abriss der Stockheimer Bergbaugeschichte

(Gregor Förtsch)

Gesicherte und nach jetzigem Forschungsstand erste Kunde über einen Bergbau auf Steinkohlen im Stockheimer Revier, erhalten wir am 21.07.1582. Bischof Martin von Eyb von Bamberg (1580-1583) und seine Mitgewerken, der Cronacher Hauptmann Christoff Neustetter, auch Stürmer genannt, zu Mistelbach und Friederich von Eyb zu Eybburgkh, ernennen Paul Zimmermann zu Cronach zu ihrem „vbersehern vnnd beforderen“, des Bergwerks „zu der Heyligenn Dreyfelttigkeit“ (im Ortsteil Reitsch) genannt. Es soll nur ein Stollen angelegt und sonst niemand zugelassen, sondern auf die gegebenen Freiheiten von Wallenfels verwiesen werden, die am 23.07. des Jahres 1575 von Bischof Veit II: vom Bamberg, für das Bamberger Land erlassen wurde; Zimmermann soll wöchentlich wenigstens an 2-3 Tagen das Bergwerk besuchen, um zu sehen, wie die Arbeiter, es sei „verdingter oder Claffterweiß“ arbeiten, ob die Stollen in Ordnung sind usw.; die Flößer sollen die Kohlen ins „landt zu franckenn“; mitnehmen.
Um 1600 ist über die Reitscher Kohlen vermerkt: „die sind biß uf den anbruch gewältigt, und erhoben, brennen gar mächtig: und sind guet: mangelt anitzo nichts anderst, dan wie solche zue Nutz zubringen. Es ist bestimmt auch kein Zufall, dass ausgerechnet in einem alten Bergbaugebiet wie Reitsch, ein überaus interessanter Fund gemacht werden konnte. Dabei handelt es sich um ein sehr altes Messgerät. Auf der Vorderseite weist das Gerät  eine Gravierung  „ Prage Fec it“  und rechts daneben weiter „?rasmus Habermel“ auf. Die latainische Inschrift bedeutet ergänzt und übersetzt soviel wie „Erasmus Habermel hat es in Prag gemacht“.  Erasmus Habermehl war ein bedeutender Urmacher (*1538; + 1606 in Prag) und Verfertiger von astronomischen und geodätischen Instrumenten des 16. Jh. .1593 wurde er zum Hofinstrumentenmacher am Hofe Kaiser Rudolfs II. in Prag ernannt.
Einer Prozessakte aus dem Jahre 1800, die sich auf die Zeit von 1608 bezieht, ist es zu verdanken, dass uns auch  von einem Fundort auf Steinkohle in der Haßlacher Flur berichtet wird. Darin heißt es: „Daß daselbst ein Tagwerk Holz, „im Bergloch“ genannt, sey, worinn Steinkohlen befindlich“, und man sieht dort noch Merckmahle alter Schächte. Ein Böhmischer Bergmann, jetzt Untertan zu Stockheim, wurde dadurch verleitet, in dieser Gegend, auf Steinkohlen einzuschlagen und fand dieselbe“.
Durch Bamberger Verordnung vom 14.8.1737 erhielt der Cronacher Kastner Heinrich Heffner Befehl, den Stockheimer Kohlenkübel von 10 zu 10 Jahren neu anfertigen und einbrennen zu lassen, da es nicht anzunehmen ist, das der 1708 angeschaffte heute noch halten könne und längst abgenützt sein müsse. Dies würde beuten, dass schon um 1700 auch in Stockheim nach Steinkohlen gegraben wurden.
Im Jahre 1756 entdeckte der sachsen-meiningische Förster Christop Friedrich Gundermann, so wird berichtet, in der Stockheimer Waldabteilung „Daxlöcher“ die erste Steinkohle. Auf Antrag, wurde ihm vom Amtsvogt, Forstmeister und Berg-Comisarius Georg Friedrich Gensel zu Wallenfels, am 08. August 1763 eine Lehensurkunde über das erste Stockheimer Bergwerk, „Vereinigter Nachbar“  ausgehändigt. Nach dem Bekanntwerden des Auffindens von Steinkohle, setzte im Jahre 1766 ein wahres Mutungsfieber ein. 

 

 



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