Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

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Neuhaus Kreis Sonneberg

Grube Sophie

Historisches Bild Walzwerk mit Blick auf die Gruben Minna und Sophie

Geschichte

Walzwerk

1843 legte hier der Buchhändler und Herausgeber des Konversationslexikons, Joseph Meyer, den Grundstein zu dem von ihm geplanten Zentrum der Eisenbahnindustrie in Deutschland.

Im Besitz Meyer's waren auch die Gruben Minna, Juliane, August, Joseph, Vereinigter Nachbar, St. Wolfgang und St. Michael.

Meyer besaß nicht nur die Steinkohlengruben hier bei uns, er war außerdem im Besitz von Eisen-, Kupfer-, Nickel-, Kobalt- und Nickelgruben.

Von Bischofsheim in der Rhön (Braunkohle) bis nach Wunsiedel war Meyer als größter Montanunternehmer Mitteldeutschlands tätig.

Am 15. März 1845 gründete er die "Deutsche Eisenbahn-Schienen-Companie";

Er wollte damit die deutsche Eisenindustrie freimachen von Importen aus England und Belgien.

Um dies zu verwirklichen errichtete er bis 1847 auf 8 ha 4 Hochöfen, 7 Walzwerkhallen, 60 Puddel- und 30 Schweißöfen, 2 Walzstraßen mit 100 PS Dampfmaschinen, 1 Maschinenfabrik und 1 Lokomotivfabrik.

1235 Arbeiter beschäftigte er hier.

Doch Meyer's Bemühungen brachten nicht die erwarteten Erfolge. Die in seinen Gruben geförderte Steinkohle war für den Hochofenbetrieb nicht geeignet, auch das Eisenerz seiner Gruben hatte nicht die erforderliche Qualität.

Er konnte nur Stabeisen, Eisenträger, Bleche und ähnl. herstellen.

1848 brach die Revolution aus, Meyer musste aufgeben. Keine einzige Eisenbahnschiene verließ das Werk. Joseph Meyer verstarb 1856.

Richard von Swaine erwarb Neuhaus.

Im Schloßpark befindet sich das Schloß und die Burg Neuhaus.

Auf der Höhe neben dem Schloß thronte die bereits im 13. Jahrhundert erwähnte Burg.

Im Schloßpark sind sehr viele unterschiedliche Arten von Bäumen und Sträuchern zu sehen.

Die Burg Neuhaus wurde als freier Besitz des Adligen Eberhard von Schaumberg 1310 erstmals urkundlich genannt, aber bereits 1315 war sie Lehen der Grafen von Henneberg. Diese vergaben die Burg 1319 wieder an die Schaumberger. Später war dann die Veste mit sächsischen Vögten besetzt. 1532 wurde Hans Georg von Gotsmann belehnt. Im Dreißigjährigen Krieg brannte die Burg 1634 bis auf den Torturm nieder.

Das Schloß wurde, nachdem es seine Funktion als Sitz des Amtes Neuhaus 1828 verloren hatte,

von Christian von Weiß erworben und darin die Grubenverwaltung und Steigerwohnungen für das Personal der Grube Bernhard untergebracht. Das neue Schloss war seit 1932 Zechenhaus.

Nach Erbschaftsregulierungen ging es in den Besitz von Richard von Swaine über, der nach seiner Vermählung mit der Prinzessin von Löwenstein hier seinen Wohnsitz nahm.

1862-80 Wohnsitz des Bergwerksdirektors Richard von Swaine.

Er entstammte einer aus der Grafschaft York (England) eingewanderten Familie und war der Sohn des Henry Swaine, Bergwerksbesitzer und Erbe einer Kammgarnspinnerei nebst dem Schloss Glücksbrunn

Swaine bekam Privatunterricht und besuchte Schulen in Jena, studierte danach Natur- und Verwaltungswissenschaften in Jena und Leipzig.

Der Bankier Hermann Walther ließ das Schloß um 1903/04 rekonstruieren.

Von 1960 bis 1991 war hier die Kinderkrippe untergebracht. Nach der Sanierung durch das DRK Landesverband Thüringen befindet sich nun eine Mutter-Kind-Kureinrichtung darin.

Eine Besichtigung des Schlosses ist auf Grund seiner jetzigen Nutzung als Kurheim nicht möglich.

Bilder vom Schloss Neuhaus/Schierschnitz

Zu dieser Zeit waren die Gruben Minna, Sophie und Juliane in der Ortschaft Neuhaus-Schierschnitz angesiedelt.

Lageplan und Luftaufnahme

Im 18. und 19. Jahrhundert gab es in der Umgebung zahlreiche Steinkohlezechen. Viele Einwohner der Orte waren damals im Bergbau tätig. Das Gemeindegebiet mit dem Marktflecken Neuhaus im Mittelpunkt gehörte bis 1920 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen.

Neuhaus-Schierschnitz entstand am 1. April 1923, als die Orte Neuhaus und Schierschnitz sowie die kleineren Nachbarorte Gessendorf, Mark und Buch vereinigt wurden.

Mit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus setzte die Verfolgung politischer Gegner ein, aber es begannen auch kommunistische Einwohner Widerstandsarbeit zu leisten, die deswegen 1935 gerichtlich verfolgt wurden.

Im gleichen Jahr fand in der Kirche ein überregionaler Kirchentag der Bekennenden Kirche (BK) statt, worauf der Prediger und der Ortspfarrer Friedrich Schnittger kurzzeitig ihr Amt verloren. Während des Zweiten Weltkriegesmussten 981 Frauen und Männer aus Russland, Frankreich, der UkrainePolen und Jugoslawien Zwangsarbeit im Siemens-Schuckert-Isolatorenwerk verrichten.[6]

Die erzwungene Trennung von den Franken, die den Ort umgeben, wurde von den Einwohnern, vor allem in den ersten Jahren des Bestehens der DDR, nicht unwidersprochen hingenommen. Die Behörden im Kreis Sonneberg berichteten an das ZK der SED im Mai 1952 vor der Verschärfung des Grenzregimes von zwei Vorfällen in der Region. Einer in Mengersgereuth-Hämmern, einer auf dem Gebiet des heutigen Kreises Sonneberg. Fußballer aus Neuhaus-Schierschnitz und Heidersdorf gemeint war von den offenbar ortsfremden Parteifunktionären wahrscheinlich Heinersdorf - hatten sich mit einer fränkischen Mannschaft aus einem benachbarten Ort zu einem Spiel verabredet.

Als die Grenzbehörden der DDR den direkten Übertritt der Franken über die Grüne Grenze verweigerten, und den Umweg über den Grenzübergang Probstzella verlangten, kam es zu vehementen Protesten gegen die Staatsmacht. Demonstranten versammelten sich vor dem Gebäude der Grenzpolizei und beschimpften die Beamten als „Lumpen”.

Angehörige der FDJ entledigten sich ihrer Blauhemden und traten diese mit Füßen. Zertrampelt wurden auch sozialistische Spruchbänder.

Polizisten, die versuchten die Menge zu beruhigen und sich mit dem Gruß „Freundschaft" näherten, wurden mit dem Gegenruf „Feindschaft” zurückgewiesen.

 

Bilder von Neuhaus/Schierschnitz

 

 

 

 



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