Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

Herzlich Willkommen auf der Homepage des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V.


Zeittafel der Stockheimer Bergbaugeschichte

Zeittafel
Quelle:  Buch Gerd Fleischmann Steinkohlebergbau

1582
21. Juli: Erste urkundliche Erwähnung von Reitsch. Grube: „Zur Heiligen Dreifaltigkeit".
1600
Beschreibung: „Sie brennen gar mächtig".
1756
Christof Friedrich Gundermann, fürstlich sachsen-meiningischer Forst- und Jagdbedienter zu Untersteinach, entdeckt ausstreichendes Kohlenflöz am Zinnrück bei den Dachslöchern (Stockheim).
1758      
Am 9. November erhält Gundermann vom Bergkom­missär Gensel zu Wartenfels einen Mutschein. Die jährliche Förderung beträgt 200 Fuder zu je 14 Kübel. Dann Arbeitsunterbrechung durch Siebenjäh­rigen Krieg.
1763
Wiederaufnahme der Arbeiten. Nach dem Friedensschluss legt Gundermann zusammen mit Teilha­ber Heinrich Langguth neuen Schacht „Vereinigter Nachbar" an.
Erst anfangs August dringt Kunde von Wiedereröff­nung nach Kronach. Jäger Konrad Wetzel muss Berg­leute nach Kronach zu einem strengen Verhör zitieren.
6. September: Gundermann erhält neuen Lehensbrief.
1766
Am 4. Januar besichtigt fürstbischöfliche Delegation das Bergwerk. Kurz zuvor hatte die fürstbischöfliche Regierung unter Bischof Adam Friedrich von den bergbaulichen Aktivitäten erfahren. Die Gewerken erklären sich bereit, den Kohlenzehnt zu entrichten. Fundgrube „Die schöne Schwarze" eröffnet.
Regierung veröffentlicht Schrift zur Ungefährlichkeit des Steinkohlenbrandes.
Bürgermeister Gottfried Carl Titus (Kronach) teuft Schacht St. Wolfgang am sogenannten Kreuzweg.
Der Fürstbischof räumt den beiden Gewerken Zoll-und Aufschlagsfreiheit ein, damit Kohlenabsatz gesi­chert ist. Unter Aufsicht eines Steigers sind im Verei­nigten Nachbarn bis zu neun Arbeiter beschäftigt. Die Werkzeuge: Handfäustel, Bergeisen, Kratzen, Berg tröge, Füllkratzen, Seile, Wasserkübel, Keilhaue, Beil, Klammern, Säge, Sieb und Bohrzeug.

1769
Eröffnung der Adam-Friedrich-Grube.
In Sachsen-Meiningen 1768/69 erstmals Teufungsversuche mit negativen Ergebnissen.
1770
Franz Ferdinand Axter, Kastner zu Kronach, meldet dem Fürsten am 9. Juni, dass aus der „Wegweiserin" nächst Reitsch 32 Fass Steinkohlen gewonnen und mit einem Aufschlag zu Wasser nach Frankfurt aufge­geben worden sind.
1772
Die Stadt Kronach zieht sich aus dem Anteil am „Vereinigten Nachbarn" (1/5) zurück. Hammerwerksbesitzer Philipp Johann Preisgott Otto zu Obersteinach kauft sämtliche Kuxe und wird alleiniger Besit­zer der Fundgrube „Vereinigter Nachbar".
Zum Gegenwert der Kuxe erhalten die Kronacher für 120 Gulden Eisen.
1774
Die Kronacher Bürgermeister Schubert und Heffner legen auf der Kömersleiten bei Traindorf die Grube „St. Kunigund" an.
1775
Eröffnung der Katharinenzeche durch Bürgermeister Wolfgang Philipp Schubert zu Kronach.
1776
Gundermann verkauft seine Kuxe an den Hammerwerksbesitzer Otto.
1778
Otto lässt neuen Schacht abteufen, der gute Ausbeute bringt.
1782
Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe weilt mit einer fürstlichen Delegation in Stockheim.
1783
Der Bamberger Hof-, Staats- und Standskalender nennt drei neue Gruben: Adam Friedrich, Franz Lud­wig, beide Bürgermeister Schubert gehörig, und St. Michael (Ph. Wetzel).
1784
Carl-Christoph-Grube wird vom fürstbischöflichen Forstmeister Johann Georg Christoph Winkler zu Kronach in der Lenitz bei Stockheim betrieben.

1786
Forstmeister Winkler legt unterm 8. März 1786 auf Fundgrube St. Katharina erneut eine Mutung an. Vier Hauer werden beschäftigt.
1790
Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal beteiligt sich an der von Winkler aufgegebenen Katharinengrube. Auf Rechnung der fürstbischöflichen Hofkammer wird der Betrieb aufgenommen. Von nun an spricht man vom Fürstenwerk.
Entwässerungsstollen wird angelegt, der bei der Brendlesschneidmühle (Neukenroth) in die Haßlach mündet.
Von 1784 bis 1790 werden 27 998 Fässer (rund 200 000 Zentner) gefördert. Der Gewinn: 55 996 Gulden.
1794
Forstmeister Winkler bittet um Erlaubnis, die aufgege­bene Grube St. Michael bei Traindorf wieder betrei­ben zu dürfen.
Fundgrube St. Katharina (hochfürstliche Hofkam­mer), Vereinigter Nachbar (Anna Barbara Otto), St. Wolfgang (Witwe Otto), St. Michael und Karl Chri­stoph (Forstmeister Winkler), Adam Friedrich und Franz Ludwig (Bürgermeister Schubert).
1796
Zollstatt Küps: Im Jahre 1795 an die 4264 Kohlenfäs­ser auf Flößen registriert.
1798
Vergleich hochfürstl. Hofkammer — Stadt Kronach.

1799
Der Kronacher Kastner verrechnet 391 Gulden und 44 Kreuzer für 100 Fass Steinkohlen, die zum Zucht-Arbeitshaus Bamberg geliefert werden.
1800
Verkauf nur noch nach Kübeln (Kohlenfass 9 Kübel, Bergfuder 16 Kübel).
Stöhrchronik: Ausfuhr 18 200 Fässer im Wert von rund 40 000 Gulden.
Johann Georg Heim, Kronach, der spätere Bürger­meister, erbt die Gruben Adam Friedrich und Franz Ludwig.
1804
St. Katharina und Christoph Franz gehen an Stadtrat Strüpf zu Bamberg.
Mit dem Bau des Maximilianerbstollens zur Gruben­entwässerung wird begonnen.
Stadtkonsulent Lamprecht will Messingfabrik errich­ten. Mutung auf zinkhaltiges Kalksteinflöz.
1805
Lamprecht kauft Vitriolhaus für 300 Gulden.
1809
In Reitsch besteht Grube „Zur HI. Dreifaltigkeit".
Landrichter Stöcker erwähnt folgende Gruben: Verei­nigter Nachbar und St. Wolfgang, auch Kreuzgrube genannt (Donopp), Adam Friedrich und Franz Lud­wig (Bgm. Heim zu Kronach), St. Michael und Carl Christoph (Winklersche Erben), St. Katharina und Christoph Franz (beide Stadtrat Strüpf zu Bamberg). Landrichter Stöcker: „Die Bergwerke zu Stockheim liefern Steinkohlen von vorzüglicher Güte."
1810
Die Winklerschen Erben verkaufen „Carl Christoph" an den Kronacher Kaufmann Gottfried Pfretzschner (Schwiegersohn von Bürgermeister Heim) und 1821 St. Michael an Freiherrn von Donopp.
1821
Stadtrat Strüpf zu Bamberg meldet Konkurs an.
1824
Schacht der Carl-Christoph-Zeche stürzt ein.
1826
Der königliche Bergmeister Christian Büttner zu Stadtsteinach übernimmt die lange im Freien lie­gende Steinkohlenzeche Reitsch laut Belehnungsur­kunde Nr. 5682 für seinen Sohn Christian Adam Büttner (Schichtmeister).
1834
Das königliche Landgericht Kronach. erwähnt Adam-Friedrich-Zeche (Carl Sigmund Heim), Franz Ludwig (Heim und Schell, Kronach), St. Katharina (Salzfaktor Hofmeier zu Kronach), Vereinigter Nachbar (Witwe von Donopp). Dieser Schacht lieferte die beste Kohle.
1835
Neues Leben in den darniederliegenden Reitscher Bergbau bringt Bergfaktor und Schichtmeister Christian Büttner. 1872 arbeiten an die 100 Bergleute in Reitsch.
1837
Der Geheime Finanzrat Christian von Weiß eröffnet die Steinkohlenschächte Sophie (Buch) und Sankt Bernhardt (an der Grenze).

1841
Den Bergwerksbesitz des Faktors Hofmeier und die Konkursmasse Strüpf erwirbt Joseph Freiherr von Swaine (geboren am 10. Sept. 1798 in London). Die Katharina-Zeche geht in den Besitz von Swaine über.
1842
Zechenhaus des Maximiliansstollens wird erbaut.
1843
Am 15. Juni gründet Carl Joseph Meyer zur gemein­schaftlichen Ausbeute des Kohlenfeldes „Minna" eine Aktiengesellschaft, den „Neuhäuser Steinkohlen­verein".
1844
Errichtung eines neuen Schachtes im Sankt-Wolf­gangs-Steinkohlenfeld.
Belegschaft Bernhardtgrube: 80 Mann (Förderung liegt bei 87 011 Kübel).
1845
Meyer eröffnet Gruben August, Juliane und Joseph.
Meyer kauft Vereinigten Nachbar, St. Wolfgang und St. Michael.
Meyersche Grubenverwaltung führt Erweiterung des Fuhrweges über die Grenze durch.
1846
Belegschaft Bernhardtgrube: 102 Mann (Förderung 171 515 Kübel).
Joseph Meyer gründet zur Gewinnung von Steinkoh­len aus den Kohlenfeldern „Joseph" und „Juliane" noch zwei weitere Aktiengesellschaften unter Benennung des zweiten und dritten Neuhäuser Steinkoh­lenvereins.
Swaine wird durch Erbschaftsregulierung alleiniger Besitzer von Sophie, Bernhardt und St. Katharina.
Swaine richtet in der St. Katharina erstmals Maschi­nenbetrieb ein.
Sophiengrube Buch: Auf 132 Meter abgeteuft.
1850
Joseph Meyer gibt Geschäftsleitung für gemeinschaft­liche Rechnung an sechs der am meisten beteiligten Aktionäre ab.
1856
27. Juni: Carl Joseph Meyer stirbt (Schlaganfall).
Henry Joseph Swaine kauft Schloß Theres bei Haßfurt.
1857
Ohne Kündigung rund 40 Bergleute aus den Meyerschen Gruben entlassen.
Konkursverfahren über Meyerschen Besitz auf bayeri­scher Seite.
Teufungsarbeiten am Maxschacht — Beginn eventuell 1855.
1858
Vereinigter Nachbar, St. Wolfgang und St. Michael von der übrigen Konkursmasse (Meyer) getrennt.
Auf Grube Sophie arbeiten 286 Bergleute.
1859
In Stockheim, Neuhaus und Reitsch 1000 Bergleute.
1862
26. April: Rauhburg-Schacht (Ver. Nachbar) stürzt ein.
Weihe der Knappschaftsfahne St. Catharina in Neu-kenroth.
1863
Bahnhofseinweihung in Stockheim.
Vier Bergleute bei Schlagwetterexplosion (Max-schacht) getötet.
Swaine kauft für 175 000 Gulden Meyerschen Besitz.
1864
Der Kronacher Kaufmann Felix Schaller ersteigert St. Wolfgang, St. Michael und Vereinigten Nachbarn für 25 500 Gulden.
1868
Brand im Kessel- und Maschinenhaus vom 5. auf 6. August im Maxschacht.
1869
20. März: „Von Swaine'scher Knappschaftsverein in Stockheim" mit Sitz in Stockheim gegründet. Vorsit­zender ist Bergverwalter August Ziervogel (Stockheim), Kassier und Schriftführer Christian Büttner, Gundelsdorf.

1872
30. Januar: Im Sophienschacht reißt ein Seil mit fünf einfahrenden Bergleuten. Fünf Tote!
5. September: Grubenbrand auf Zeche „Vereinigter Nachbar" im Zinnrück mit 14 Toten.

1882
Weitere Versteigerung: Rechtskandidat Bruno Herr­mann bleibt mit 15 000 Mark Meistbietender. Firma lautet: „Gewerkschaft Vereinigte Stockheimer Stein­kohlenwerke bei Stockheim".
1874
Felix Schaller verkauft Bergwerksbesitz an den Kauf­mann Otto Koch und an den Brauereidirektor Hein­rich Reh, beide zu Berlin. Die Gewerken konstitu­ieren Aktiengesellschaft Stockheimer Steinkohlen­werke mit Sitz in Berlin.
1875
Verkauf der Reitscher „Büttnerszeche" an eine Gewerkschaft, gegründet vom Schieferbruchbesitzer Karl Oertel (Lehesten), Bankier Friedrich Feustel (Bayreuth) und Creditbank Coburg.
1876
Großer Streik mit 500 Bergleuten bei Swaine.
1878
Rekordförderung in Reitsch mit 300 000 Zentner.
„Stockheimer Steinkohlenwerke" geraten in Konkurs. Heinrich Joseph Freiherr von Swaine stirbt, 1858 in Meiningen geadelt, 1874/75 in den Bayerischen Freiherrnstand erhoben.
1879
In der Maxschachtgrube werden am 10. April zwölf Bergleute verschüttet. Glückliche Rettung am Oster­montag.
1880
Bergwerke St. Katharina, Hilfe Gottes, Adam Fried­rich, Carl Christoph und Christoph Franz nebst Maxi­milian-Stollen zu Henry- und Emilienzeche zusam­mengeschlossen. Vereinigtes Grubenfeld 1359 Hek­tar — Schichtlohn 1,50 M.
Bau einer Drahtseilbahn nach Buch, Neuhaus und zum Maxschacht. Endgültige Fertigstellung 1882.
1881
25. Juni: Versteigerungstermin der „Stockheimer Steinkohlenwerke" im Saal der Christian Specht-'schen Restauration. Objekte werden Richard Herr­mann, Spritfabrikant in Guben, Heinrich Reh und Karl August Ahrendt, beide Direktoren in Berlin, für 26 000 Mark zugeschlagen. Am 23. April stirbt Felix Schaller in Kronach im 68. Lebensjahr.

1882
Weitere Versteigerung Rechtskanditat Bruno Herrmann mit 15000 Mark Meistbietender Firma lautet „Gewerkschaft Vereinigte Stockheimer Steinkohlewerke bei Stockheim“.

Plötzlicher Schachteinsturz am 3. August beim Verei­nigten Nachbarn. Inbetriebnahme im September.
1883
Vereinigter Nachbar 25, St. Wolfgang 36 Bergleute.
Swaine'sche Bergwerke beschäftigen 350 Arbeiter, 20 werden aufgrund der Absatzkrise entlassen.
1885
Streik von 150 Häuern auf Maxschacht und Sophie vom 20. Juli bis 5. September mit Unterbrechungen.
Sophie auf 220 Meter abgeteuft, anschließend 15mal abgesoffen.
1886
Grube Vereinigter Nachbar wegen Schlagwetter und Wasserschwierigkeiten geschlossen.
1888
Reitscher Bergwerk stellt Förderung ein. Die saigere Maschinentiefe beträgt 85 Meter. 48 Bergleute sind brotlos.
Gewerkschaft in Stockheim stellt Bergwerksbetrieb auf dem Vereinigten Nachbarn, auf St. Michael und auf St. Wolfgang ein. 1905 erfolgt Auflösung der Gewerkschaft. 1905 kauft Kommerzienrat Melchior Voitländer aus Kronach, der sie an die von Swaine'-schen Erben weiterverkauft.
1890
Nach Jahren organisiert Richard von Swaine wieder ein Bergfest für 500 Arbeiter.
1898
Maxschacht auf 305 Meter abgeteuft.
1900
15. August: Richard Freiherr von Swaine wird 70 Jahre alt. Große Festparade in Stockheim.
St. Katharina: Dampfkessel der Firma Göhrig und Leuchs/Darmstadt mit 60 Quadratmetern Heizfläche aufgestellt.

1902
Erbauung einer Brikettfabrik in der Nähe des Bahn­hofs sowie einer Kohlenwäsche bei Grube Maxschacht.

1903
Zusammenbruch des in Reparatur befindlichen Max-schachtes.
1904
Maschinenhausbau bei der Sophie. 54 Meter hoher Kamin.
1905
Wiederaufbau der Brikettfabrik.
Bau einer Kohlenwäsche in Buch.
1906
Vereinigter-Nachbar-, St.-Wolfgang- und St.-Mi­chael-Kohlenfelder gehen in Besitz der von Swaine'-schen Erben über.
1907
Richard von Swaine (Verwandter von Richard I.) läßt am Maxschacht neue Licht- und Kraftanlage bauen.
Januarförderung Maxschacht: 35 410 Zentner.
1908
1. September: Der bayerische Staat kauft für 2,5 Millionen Mark die Kohlenfelder und den Besitz. Dadurch wirtschaftliche Hilfe für die oberpfälzischen Eisenwerke.
12. August: Schachttieferteufung der Sophien-Grube auf 247 Meter.
1909
408 Arbeiter fördern 900 000 Zentner.
15. Mai: Kohlenwäsche am Bahnhof in Betrieb.
1910
Bau einer Schienenseilbahn zum Bahnhof. Berg­werke beschäftigen über 500 Arbeiter.
Gutachten von dem Geologen Professor Krusch fällt negativ aus: 10. November: Generaldirektion der Berg-, Hütten- und Salzwerke München verfügt über die Schließung in Stockheim.
Überlandzentrale Stockheim steht zur Diskussion.
Bayerischer Staat kündigt Swaine'schen Erben zum 31. 12. 1910.
1911
Überraschende Kündigung der Arbeiter zum 1. Mai.
1. September: Aufhebung des königlichen Bergamtes Stockheim.
Das zehn Meter hohe Förderhaus der Grube „Minna" wird im Juni abgebrochen. Fast 100 Dynamitpatronen mussten verwendet werden.
November: Bayerischer Finanzminister von Pfaff in Stockheim.
26. Dezember: Der 300 Zentner schwere Dampfkessel vom Maxschacht wird nach Altenkunstadt zur Holzwollefabrik Silbermann unter großen Schwierig­keiten transportiert.
1912
Februar: Sprengung der Kohlenwäsche und Brikettfa­brik am Bahnhof durch Ingolstädter Pioniere.
3. April: Staatsminister von Breuning in Stockheim. 1. Juni: Wiedereröffnung der Katharinenzeche.
17. Juni: Pachtvertrag der GmbH mit dem königlich-bayerischen Staats-Bergärar.
1917
Bau einer Seilbahn zum Bahnhof.
Laut Notariatsurkunde Nr. 530 kauft die Kohlenberg­werk Stockheim GmbH, vertreten durch Kommerzienrat Hermann Weinmann, die Werksanlagen für 18 000 Mark. Die Gesamtfläche beträgt 3,881 Hektar.
1918
Aufgrund des katastrophalen Brennstoffmangels nach dem 1. Weltkrieg wird die Reitscher König-Ludwig-Zeche wiedereröffnet. Eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin zeichnet verantwortlich.
1919
Bergwerksinspektor i. R. Georg Richter, 3. 1. 1860 geboren, stirbt am 4. 11. 1919 in Neuhaus.
In Reitsch arbeiten bereits 150 Bergleute. Der Schacht wird auf über 100 Meter abgeteuft.
1920
Vollendung der Drahtseilbahn von Reitsch nach Gundelsdorf.
350 Bergleute fördern monatlich 40 000 Zentner in der Reitscher Grube.
Streik der Bergleute in Stockheim und Reitsch.

1903
Zusammenbruch des in Reparatur befindlichen Maxschachtes.
1904
Maschinenhausbau bei der Sophie. 54 Meter hoher Kamin.
1905
Wiederaufbau der Brikettfabrik.
Bau einer Kohlenwäsche in Buch.
1906
Vereinigter-Nachbar-, St.-Wolfgang- und St.-Mi­chael-Kohlenfelder gehen in Besitz der von Swaine'-schen Erben über.
1907
Richard von Swaine (Verwandter von Richard I.) läßt am Maxschacht neue Licht- und Kraftanlage bauen.
Januarförderung Maxschacht: 35 410 Zentner.
1908
1. September: Der bayerische Staat kauft für 2,5 Millionen Mark die Kohlenfelder und den Besitz. Dadurch wirtschaftliche Hilfe für die oberpfälzischen Eisenwerke.
12. August: Schachttieferteufung der Sophien-Grube auf 247 Meter.
1909
408 Arbeiter fördern 900 000 Zentner.
15. Mai: Kohlenwäsche am Bahnhof in Betrieb.
1910
Bau einer Schienenseilbahn zum Bahnhof. Berg­werke beschäftigen über 500 Arbeiter.
Gutachten von dem Geologen Professor Krusch fällt negativ aus: 10. November: Generaldirektion der Berg-, Hütten- und Salzwerke München verfügt über die Schließung in Stockheim.
Überlandzentrale Stockheim steht zur Diskussion.
Bayerischer Staat kündigt Swaine'schen Erben zum 31. 12. 1910.
1911
Überraschende Kündigung der Arbeiter zum 1. Mai.
1. September: Aufhebung des königlichen Bergamtes Stockheim.
Das zehn Meter hohe Förderhaus der Grube „Minna" wird im Juni abgebrochen. Fast 100 Dynamitpatro-nen mußten verwendet werden.
November: Bayerischer Finanzminister von Pfaff in Stockheim.
26. Dezember: Der 300 Zentner schwere Dampfkes­sel vom Maxschacht wird nach Altenkunstadt zur Holzwollefabrik Silbermann unter großen Schwierig­keiten transportiert.
1912
Februar: Sprengung der Kohlenwäsche und Brikettfa­brik am Bahnhof durch Ingolstädter Pioniere.
3. April: Staatsminister von Breuning in Stockheim. 1. Juni: Wiedereröffnung der Katharinenzeche.
17. Juni: Pachtvertrag der GmbH mit dem königlich-bayerischen Staats-Bergärar.
1917
Bau einer Seilbahn zum Bahnhof.
Laut Notariatsurkunde Nr. 530 kauft die Kohlenberg­werk Stockheim GmbH, vertreten durch Kommer-zienrat Hermann Weinmann, die Werksanlagen für 18 000 Mark. Die Gesamtfläche beträgt 3,881 Hektar.
1918
Aufgrund des katastrophalen Brennstoffmangels nach dem 1. Weltkrieg wird die Reitscher König-Ludwig-Zeche wiedereröffnet. Eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin zeichnet verantwortlich.
1919
Bergwerksinspektor i. R. Georg Richter, 3. 1. 1860 geboren, stirbt am 4. 11. 1919 in Neuhaus.
In Reitsch arbeiten bereits 150 Bergleute. Der Schacht wird auf über 100 Meter abgeteuft.
1920
Vollendung der Drahtseilbahn von Reitsch nach Gun-delsdorf.
350 Bergleute fördern monatlich 40 000 Zentner in der Reitscher Grube.
Streik der Bergleute in Stockheim und Reitsch.

1921
Die ersten Krisenzeichen in Stockheim: 165 Arbeiter werden am 22. Juni entlassen.
1922
Volksfortbildungsschule Stockheim: Fachunterricht für Stockheimer und Reitscher Nachwuchsbergleute.
1923
Inflation verschlechtert wirtschaftliche Situation.
Teufungsarbeiten in Buch (4. 8. 1920 begonnen) werden aufgrund der Inflation bei 120 Meter Tiefe eingestellt.
Arbeitseinstellung in den Feldern der Ottilie.
1925
Die Reichsbahn erhält monatlich 1500 Tonnen Kohle.
Fertigstellung einer modernen Kohlenwäsche.
18. August: Streik der freien und der christlichen Gewerkschaften.
1926
Auf Katharina werden 10 670 Tonnen Briketts herge­stellt.
April: Schließung der Reitscher Grube.
Der Staatskredit für dringend benötigte Modernisie­rungsmaßnahmen in Höhe von 150 000 Reichsmark wird am 14. Juni abgelehnt. Durchschnittliche Förderung 150 Tonnen täglich. Etwa 300 Bergleute be­schäftigt.
Durch enorme Steinkohlenpechknappheit muss Bri­kettherstellung zum Jahresende eingestellt werden.
Betriebsleiter Otto Hönnebeck stellt am 16. Novem­ber Stillegungsantrag.
15. Dezember: Kohlenwäsche und Brikettfabrik lie­gen still. Kohlen werden nur noch für Selbstver­brauch und Landabsatz gefördert.
1927
1. April: Endgültige Einstellung der Arbeiten auf der Stockheimer Katharina.
1929
Zwangsversteigerung angesetzt.
Bergbauverein St. Joseph ins Leben gerufen. Zwangsvollstreckung in Reitsch.
1930
Erneut Zwangsversteigerung in Stockheim angesetzt.
28. September: St.-Josephs-Verein in Bergbauge­nossenschaft Stockheim und Umgebung umgewan­delt.
17. November: Mit Abteufung eines tonnlägigen Gesenkes im Flöz begonnen (20 Beschäftigte).
1932
Januar: 19 Bergleute fördern täglich 280 Zentner.
Berginspektion Bayreuth: Steinkohlenbetrieb ist seit Anfang Mai auf die notwendigen Unterhaltungsarbei­ten vorübergehend eingestellt.
Auflösung der Steinkohlenfelder Tubalkain, St. Wolf­gang und St.-Michael-Verein (Entziehung).

1933
Abbruch der Kohlenwäsche auf Katharina. Steine werden für Kirchenerweiterungsbau verwendet.
1935
Wiederaufnahme des Betriebs (21. Februar).
30. August: Bergbau-Gesellschaft Ofr. m. b. H.
Stockheim Ofr. gegründet. Genossenschaft gibt 20 000 Mark Einlage, die Gemeinden Stockheim, Neukenroth, Haig, Burggrub, Reitsch, Haßlach, Gun-delsdorf, Glosberg und Wolfersdorf bringen 63 000 RM auf.
Silvester: 18 Meter hoher Förderturm, durch Baumei­ster Georg Detsch aus Haig konzipiert, wird einge­weiht.

1936
Katharinen-Schacht wird um 110 Meter auf die 44. Sohle abgeteuft.
13. November: Bei Teufungsarbeiten verunglückt der Neukenrother Bergmann Baptist Fehn tödlich.
1938
Thüringische Zellwolle AG in Schwarza nimmt monatlich 1000 Tonnen Kohle ab (10,75 RM für 1 Tonne).
Zwei Tiefenbohrungen durch das Reichsamt für Bodenforschung. Ergebnis: negativ.
1942
Die Belegschaft zählt 156 Bergleute, darunter 37 Kriegsgefangene und zwei Zivilrussen.
Franz Zapf aus Haig verunglückt am 24. Juni 1942. Ein Holzgas-Lastauto wird angeschafft.

1945
13. April: Einmarsch der Amerikaner und vorüberge­hende Betriebsstillegung. Am 16. April wird Betriebs­leiter Turk verhaftet. Ausländer demolieren und plündern seine Wohnung.
1946
Abgebrochene Seilbahn wird zur Eisenbahn aufgebaut.
1948
Die ersten Bergwerkshäuser werden in Stockheim und Haig errichtet.
16. März: Ernst Barnikol aus Burggrub tödlich verun­glückt.
Währungsreform löst Absatzkrise aus. Von 280 Bergleuten vorübergehend nur 20 beschäftigt.
1949
Februar: 250 Bergleute arbeiten wieder.
Juli: Erneut Absatzschwierigkeiten.
Bergwerk erhält Subvention in Höhe von 150 000 Mark. Belegschaft von 160 auf 80 reduziert.
1950
November: Katastrophale Kohlensituation in Bayern.
1951
31. Dezember: Tschechoslowakei stellt Lieferung nach Bayern ein.
Bau eines Kompressorenhauses.
Höchste Jahresförderung unter der Leitung von Diplom-Bergingenieur Rudolf Strak mit 90 000 Ton­nen. Fast 500 Mann starke Belegschaft!
1952
Haupt- und Förderschacht wird zur 320-Meter-Sohle abgeteuft. Endgültiger Durchbruch 1960.
1953
Unterirdisches Gaswerk im Gespräch.
1954
Erstmals Barbarafeier anfangs Dezember; vorher Sil­vesterfeiern.
Jahresförderung 32 000 Tonnen.
1955
Acht Tiefenbohrungen im Haßlachtal und im Reit-scher Feld bis 1957.

28. März: Maxschacht bricht ein — Georg Limmer und Heinrich Welscher sterben den Bergmannstod.
27. Mai: Limmer und Welscher werden geborgen.
1957
Zwei neue Dampfkessel mit 60 und 100 Quadratme­tern Heizfläche eingebaut.
1958
Neuer Förderturm aus Stahl. Leistungsstärkere För­dermaschine wird gekauft. Bau eines Maschinenhau­ses am Förderturm (200 Bergleute beschäftigt).
1962
24. Februar: Seilbahnstation an der Eisenbahn brennt ab.
Bis zu diesem Jahr zahlt Bayern Subventionen.
1963
51 130 Tonnen gefördert. Das Werk steht wieder auf eigenen Füßen.
1964
Großer Wassereinbruch löst Niedergang aus. Am 18. März Georg Müller tödlich verunglückt.
1965
Georg Kreul aus Haig verunglückt am 1. Juni tödlich.
Bergbaugesellschaft teilt Rationalisierungsausschuß endgültig Stillegung mit.
1966
Frist wird bis 31. August voll ausgenutzt.
2. April: Der langjährige kaufmännische Geschäfts­führer Carl Christlein (seit 1935) ausgeschieden.
1967
Mit Hilfe von projektbezogenen Arbeiten im Berg­werk (Förderung eines Blähschiefer-Vorhabens und Untersuchungen über den Urangehalt) Grubenbe­trieb bis 31. März 1968 aufrechterhalten.
1968
31. März: Endgültige Stillegung unter Bergingenieur Rudolf Rossmann.
1972
Fahnenjubiläum des Knappenvereins (110 Jahre).
1974
8. Juni: Verladeanlage und Hängebank brennen aus.

1975
22. Juli: Demontage des Förderturms.
1979
Einbruchstelle am Maxschacht wird durch Sportschützenhalle überbaut.
1980
Landestreffen der bayerischen Bergknappen und Bundesbezirksmusikfest in Stockheim.
1985
Schornstein der Kesselanlage stürzt am 12. April ein.
1987
Gemeinde Stockheim ersteigert am 26. November für 65 000 Mark das 50 162 Quadratmeter große Gelände sowie die Gebäude.

1988
22. und 23. Oktober: Beirats- und Dirigententagung des Landesverbandes Bayerischer Bergmanns-, Knappen- und Hüttenmännischer Vereine in Stockheim.
27. Oktober: Übergabe der Bergbaudokumentation durch Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann an die Gemeinde Stockheim. 1990 erfolgte Drucklegung.
1989
4. Dezember: Bei Barbarafeier des Knappenvereins in Haig erstmals Beteiligung einer Delegation aus der DDR-Nachbargemeinde Neuhaus.

Historische Zeittafel Ergänzug (Webmaster eingefügt)

22.11.2004
Gründung des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V. in der Zecherhalle Neukenroth
Neben Privatpersonen gehörten auch Vereine wie die „Zechgemeinschaft Neukenroth“, der „Trachtenverein Haig“, der „Knappenverein Stockheim“ sowie die „Bergmannskapelle Stockheim“ zu den Gründungsvätern.

 



 

 



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