Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

Herzlich Willkommen auf der Homepage des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V.


 

Faltblatt mit Wanderleitung für den Zechenweg KC 74

 

Der Steinkohleabbau begann im Bereich von Reitsch im Jahre 1582 mit der Grube "Heilige Dreifaltigkeit" und der Grube "Maria Wegweiserin" (1768) und in anderen Abbaugebieten. Die Büttnerszeche wurde zum Schluss hin in "Zeche König Ludwig" umbenannt. Um 1880 wurde die Kohle mit einer "Pferde-Eisenbahn" nach Haßlach transportiert. Von dort aus wurde sie auf einem Anschlussgleis zum Bahnhof in Gundelsdorf geschafft. Im Jahre 1926 wurde hier der Abbau eingestellt. Der Versuch einer Wiederaufnahme nach dem 2. Weltkrieg scheiterte schon nach kurzer Zeit (Info-Tafel!). Wir verlassen Reitsch vom Zentrum aus, an der Gaststätte vorbei auf der Stichstraße zum Weiler Büttnerszeche (Infotafel!) wie überall im Stockheimer Umkreis, mit Steinkohlevorkommen unter den Füßen. Rund um das etwa halbe Dutzend von Häusern erinnert nur noch die mit Birken überwachsene ehemalige Abraumhalde an den einzigen Steinkohleabbau Bayerns in dieser Frankenwaldregion (0,8 km). Hier geht die Stichstraße in einen befestigten Fahrweg über. Wir folgen ihm beständig und wandern das offene, urwüchsige Tal des Grünbaches, mit den Erlen am Bachlauf, unmerklich aufwärts. Links begrenzt der Herrenberg das Tal und zur Rechten das Waldgebiet Reitscher Grün mit dem 554 m hohen Bauersberg. Wenn im Wald der Weg etwas steiler zu werden beginnt, bleiben wir immer nahe des Grünbaches, immer an der gleichen Seite. Im Wald geht es beständig weiter bergan bis zu einer Wegespinne. Dort wenden wir uns nach rechts und kommen auf einem Forstweg, begleitet von Fichtenbeständen verschienenen Alters, die vereinzelt auch mit Laubbeständen durchsetzt sind, der Höhe näher. Ziemlich weit oben biegen wir nach links auf einen Weg ab und wandern zunächst sehr steil, dann mäßig steigend in der Stille des abgelegenen Waldgebietes bis zu einer weiteren Wegespinne, wo wir nach links aufwärts abbiegen. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis wir auf der Höhe auf den Burgenweg stoßen (3,4 km). Mit ihm laufen wir nach rechts bis zur Einzel Schafhut und dann auf der Stichstraße weiter zum Trebesberger Kreuz (0,7 km). Auf der Höhe genießen wir die herrliche Aussicht (E - Abstecher: 250 m in Trebesberg). Von Trebesberg aus bietet sich nicht nur ein weiter Rundblick an. Wir stoßen aber auch auf Zeugnisse tiefer Frömmigkeit: So hängt auch in einer Tanne ein Bildkasten mit einer Porzellanmadonna mit dem Jesuskind. Die ursprüngliche Votivtafel galt einem glücklich verlaufenen Ausgang mit einem Unglück mit einem Holzfuhrwerk. Die Vetters-Kapelle steht gleich linker Hand am Rande des Weilers. Ohne den Abstecher wenden wir uns nach rechts und wandern im Wald beständig abwärts, bis wir an einer Wegespinne nach links zu der zu Rast und stiller Einkehr einladenden Waldkapelle abzweigen. 1844 soll an dieser Stelle die Muttergottes erschienen sein. Der 1848 begonnene Bau wurde erst 1884 eingeweiht. Auf der Höhe gehen wir, vorbei an einer Grabstätte eines unbekannten Soldaten, den Kreuzweg steil abwärts zu der im Talgrund der Haßlach, am Fuße des Rauschberges und des Bauersberges gelegenen Wallfahrtskirche von Glosberg (E - 1,9 km). Um das Jahr 1520 fand man nach der Überlieferung im Wald eine spätgotische Muttergottesstatue, die in der Dorfkirche einen ehrenvollen Platz bekam. Seit diesem Jahr ist die Wallfahrt nachweisbar. 1727 blühte sie erneut auf, als die Marienstatue blutige Tränen geweint haben soll. Das Wunder wurde aber vom fürstbischöflichen Ordinariat Bamberg nicht anerkannt. Der Wallfahrt tat das aber keinen Abbruch. Glosberg wurde ein beglaubigter Wallfahrtsort. In den Jahren 1730 bis 1736 wurde das heutige Gotteshaus gebaut. Die Franziskaner übernahmen bis 1810 die Wallfahrtsseelsorge; auch heute sind die Franziskaner in der Glosberger Seelsorge tätig.Durch das weinende Marienbild steigerten sich 1727 die Wallfahrten nach Glosberg derartig, dass am Tage mehrere Messen gelesen werden mussten In Glosberg gab es aber keine Geistlichen. Deshalb versorgten die Franziskaner-Patres des Kronacher Klosters von 1732 bis 1775 die vielen Pilger. Sie nutzten dabei täglich den Fußweg im Talgrund der Haßlach, der heute noch ihren Namen trägt. Von hier zurück nach Reitsch führt leider kein Weg. Es bietet sich nur die wenig befahrene, aber recht kurvenreiche Straße zum Laufen an. Wenn wir uns hier mit der gebotenen Vorsicht das letzte Wegestück zurück nach Reitsch (E - 2,3 km) erwandern, werden wir dafür mit einer beeindruckenden Aussicht auf die Tallandschaft der Haßlach mit dem Umland entschädigt. Reitsch, unser Ausgangs- und Endpunkt, liegt im Haßlachtal am Eingang des tief eingeschnittenen Grüntales, das die bewaldeten Höhenzüge des 556 m hohen Bauersbergs im Süden und des 540 m hohen Sattelberges im Norden trennt.

Büttnerszeche Reitsch

Bildtafel

Bild von der Einfahrt zum Wohngebiet Reitsch Büttnerszeche



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