Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

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Stockheimer Bergmannsfest 2016

Das Stockheimer Bergmannsfest mit verkaufsoffenem Sonntag findet am 17. und 18. September statt.
Dieser Kohlenhunt vor dem Stockheimer Rathaus symbolisiert die Verbindung zu den Knappen in Recklinghausen. Von links: Norbert Häfner, Eckbert Friedrich und Heiner Ludwig. Fotos: Gerd Fleischmann

Dieser Kohlenhunt vor dem Stockheimer Rathaus symbolisiert die Verbindung zu den Knappen in Recklinghausen. Von links: Norbert Häfner, Eckbert Friedrich und Heiner Ludwig.  Fotos: Gerd Fleischmann

Am 17. und 18. September findet in Stockheim erneut das traditionelle Bergmannsfest auf dem ehemaligen Bergwerksgelände der Zeche St. Katharina mit einem attraktiven Programm statt. Diese beliebte Veranstaltung - sie wird vom Knappenverein, von der Bergmannskapelle, vom Förderverein Bergbaugeschichte sowie von der Gemeinde Stockheim getragen - erhält eine besondere Note durch das bergbauliche Magazin sowie durch das Geotop "Stockheimer Kohle". Und dieses Geotop ist eine besondere Rarität, denn es zählt zu den hundert schönsten von Bayern und gibt einen Blick frei auf 290 Millionen Jahre Erdgeschichte.
Programm
Das Programm nimmt am Samstag, 17. September, um 14 Uhr seinen Auftakt mit einer Führung auf dem Bergbau-Erlebnispfad "Dachsbau". Und um 15 Uhr beginnt der Festbetrieb mit allerlei Leckereien. In diesem Jahr wird ab 19 Uhr zum Unterhaltungsabend der Musikverein Neukenroth aufspielen. Der Sonntag wird eingeleitet mit einer Kirchenparade um 8.30 Uhr ab Dorfplatz mit der Bergmannskapelle Stockheim. Den anschließenden Festgottesdienst (8.45 Uhr) im Gotteshaus St. Wolfgang bereichert die Sängergruppe des Volkstrachtenvereins Zechgemeinschaft Neukenroth. Gegen 9.45 Uhr ist dann die Bergparade mit den Vereinsabordnungen zum Bergbauareal St. Katharina vorgesehen. Den Frühschoppen bereichert ab 10 Uhr die Bergmannskapelle Stockheim. Von 13.30 Uhr bis 17 Uhr ist dann der Festbetrieb mit Unterhaltungsmusik eingeplant. Außerdem lädt die Stockheimer Geschäftswelt am 18. September von 13 bis 17 Uhr zu einem "verkaufsoffenen Sonntag" ein. 
In einer Gemeinschaftsaktion von Knappenverein, Förderverein und Bergmannskapelle konnten die Vereinsidealisten in über 700 freiwilligen Stunden das bergbauliche Magazin realisieren. Einschließlich Spenden investierten die drei Vereine bisher an die 20.000 Euro. Im ersten Obergeschoss des Bauhofes wurde eine Fläche von über 200 Quadratmeter zur Verfügung gestellt und laut Bürgermeister Rainer Detsch von der Gemeinde ein separater Zugang zum Magazin errichtet mit einer Investitionssumme von 15.000 Euro. Bürgermeister Detsch zeigt sich optimistisch, denn mit dem Geotop sowie dem bergbaulichen Magazin habe man einen wichtigen Schritt bezüglich der Erhaltung der bergbaulichen Historie getan. Schließlich habe der Steinkohlenbergbau Land und Leute in unserer Region geprägt und gehöre bei vielen zur persönlichen Familiengeschichte, versicherte Detsch. 
Wertvolle Geschichte
Und in der Tat: Mittlerweile hat sich mit dem bergbaulichen Magazin - untergebracht im Bauhof - eine sehenswerte Attraktion herauskristallisiert. Hochkarätige Modelle, Arbeitsgeräte, bergmännische Lampen, Fotos, Kartenmaterial sowie weitere Ausstellungsstücke informieren über die schicksalhafte Ära der Bergleute, die zuletzt in bis zu 300 Meter Tiefe nach dem schwarzen Gold gegraben haben. Immerhin förderten die Knappen bis zu 120 Millionen Zentner Steinkohle. Eine weitere Attraktion ist der Stollenausbau der Arbeitsgruppe "König Ludwig" aus Recklinghausen, die die musealen Bemühungen der Stockheimer tatkräftig unterstützt hat. 
Und das ist auch ein Teil der Industriegeschichte, denn die bergmännische Tradition reicht weit zurück: Bereits 1862 wurde eines der ersten Bergmannsfeste abgehalten. Immerhin kann das Stockheimer, Reitscher und Neuhäuser Bergbaurevier auf eine über 400-jährige Ära zurückblicken. Im Jahre 1968 schloss die letzte der einst neun eigenständigen Zechen. Auch heute noch bildet die Steinkohle eine gemeinsame historische Basis für die sieben Stockheimer Gemeindeteile, die ab 1935 die Katharinazeche nach turbulenten Stilllegungsphasen zusammen mit den Gemeinden Glosberg und Gundelsdorf noch bis 1968 betrieben haben. 
Der Erlös des Festes findet ausschließlich Verwendung für den Erhalt und die Pflege der Stockheimer Bergbautradition und ihrer Geschichte. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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