Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

Herzlich Willkommen auf der Homepage des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V.


Christian von Weiß

10. September 1836 — Die Walter-Grube wird an den Geheimen Finanzrat Christian von Weiß übergeben, der sie 1838 in „Bernhardtgrube" umbenennt.
1837 eröffnet Weiß, der Schwiegervater Heinrich Swaine's, eine Grube bei Buch, wo er 1840 auch einen Schacht teufte, den er nach seiner Frau „Sophie" benannte.
1840 — Den Bergwerksbesitz des Faktors Hofmeier und der Strüpfschen Konkursmasse erwarb im Jahre 1840 Herr von Swaine zu Glücksbrunn (der aus England eingewandert war), welcher nach und nach auch die übrigen Gruben, mit Ausnahme jener der Frau von Donopp, in seinen Besitz brachte.
1844 erbaute das Königliche Bergamt Steben über den Maximilianstollen ein Zechenhaus, das jetzige Thiegshaus.
1847 erwarb Jos. Heinr. Swaine von der Bauernwitwe Ritter die Grundstücke der heutigen Katharinen-zeche und ließ sogleich die Rentei, das Maschinen- und Förderhaus errichten; ebenfalls wurde der Katharinenschleppschacht angelegt.

Christian Weiß und Henry Freiherr von Swaine

Henry Freiherr von Swaine

* 10.09.1798 in London + 29.08.1878 in Schloß Theres

verheiratet mit Emilie von Weiß 26.09.1808 in Langensalza + 18.06.1874 in Schlos Theres

Henry von Swaine: Henry Joseph Freiherr von Swaine wurde am 10.09.1798 in London geboren. Die Herren von Swaine stammen aus dem englischem Yorkshire Adel. Am 12.12. im Jahre 1856 kaufte er (damals noch in Thüringen ansässig) das Schloss in Theres inkl. den ehemaligen Klostergebäude und die dazu gehörigen Landwirtschaftlichen Ländereien.  Der von König Ludwig II. in den Bayrischen Freiherrenstand erhobenen Henry von Swaine bemühte sich sehr um die Bewirtschaftung des Gutsbetriebes, wofür er moderne Maschinen und leistungsfähiges Zuchtvieh aus England einfuhren liess.

Richard von Swaine

Richard Swaine, ab 1858 von Swaine, ab 1874 Freiherr von Swaine (* 15. August 1830 in Glücksbrunn; † 24. Oktober 1902 in Obertheres) war ein Industrieller, Gutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter.

Er entstammte einer aus der Grafschaft York (England) eingewanderten Familie und war der Sohn des Henry Swaine, Bergwerksbesitzer und Erbe einer Kammgarnspinnerei nebst dem Schloss Glücksbrunn.[1] Swaine bekam Privatunterricht und besuchte Schulen inJena, studierte danach Natur- und Verwaltungswissenschaften in Jena und Leipzig.

Nach einem praktischen Kurs als Landwirt in Thüringen, begann er bergbauliche und volkswissenschaftliche Studien in München. 1856 verließ er München, nachdem hauptsächlich durch seine Bemühungen der Bau der Eisenbahn Hochstadt–Stockheim gesichert war. Im Jahr 1862 übernahm er das väterliche Gut Schloss Obertheres in Unterfranken und die Berg- und Hüttenwerke bei Stockheim und in Meiningen. Er unternahm in der Folge längere Reisen in viele Länder Europas, darunter ein längerer Aufenthalt in England zum Studium der dortigen sozialen und industriellen Zustände.

Von 1871 bis 1874 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für die Liberale Reichspartei und den Wahlkreis Oberfranken 4 (Kronach).

 

Carl Joseph Meyer

 * 9. Mai 1796 in Gotha; † 27. Juni 1856 in Hildburghausen

war ein deutscher Verleger und Gründer des Bibliographischen Instituts.

 

Seit 1837 hatte Joseph Meyer ein neues Terrain betreten.

Er schlug sich mit Projekten zum Bau von Eisenbahnen und der Eröffnung von Bergwerken herum. Er war einer der Pioniere, der neue Eisenbahnlinien aus der Vorausschau der staatlichen Einheit Deutschlands projektierte, der einen der Grundsteine zum Aufbau einer unabhängigen modernen deutschen Großindustrie legen wollte. 1835 war es zur Eröffnung der Eisenbahnstrecke Nürnberg–Fürth gekommen, und das „Eisenbahnfieber“ erfasste auch den Landesherren Herzog Bernhard Erich Freund, der schon bald den Bau einer Strecke in Erwägung zog und unter anderen Meyer mit der Projektierung beauftragte.

Meyer war 1846 mit einem Plan eines „Deutschen Central-Eisenbahn-Netzes“ an die Öffentlichkeit getreten, in den er sieben Eisenbahnstrecken aufgenommen hatte. Die bald einsetzende Wirtschaftskrise und die revolutionären Ereignisse ließen Meyer wieder von diesem Plan abgehen. Eine weitere Nord-Süd-Verbindung plante er im Jahr 1853. Jahrelange Verhandlungen scheiterten am Widerstand des Königreichs Hannover.

Die für die Eisenbahn notwendigen Eisenerzeund der Bau dazugehöriger Hütten- und Stahl- und Walzwerke wollte er ebenfalls in Angriff nehmen. 1837 erhielt er die Konzession für den Abbau von Mineralien im Herzogtum Sachsen-Meiningen. Bei anderen Fürstentümern warb er ebenfalls um ähnliche Konzessionen, und Schritt für Schritt erwarb er in Mitteldeutschland einen großen „Montanbesitz“. Ein weiteres riesiges Unternehmen Meyers war die Gründung einer auf zwei Millionen Taler Stammkapital veranschlagten Aktiengesellschaft unter der Firma „Deutsche Eisenbahnschienen-Compagnie“. Die Werke entstanden in der heutigen Ortschaft Neuhaus-Schierschnitzim Landkreis Sonneberg.

Am Ende der 1840er Jahre verstrickte sich Meyer immer mehr in die Zwickmühle seines Lebens, die in dem Widerspruch bestand, dass er auf der einen Seite den progressiven bürgerlichen Humanisten verkörperte, aber auf der anderen Seite durch sein rücksichtsloses Unternehmertum das Phänomen Arbeiterklasse nicht genügend beachtet hatte. Somit geriet der humanistisch eingestellte Publizist zwischen die Fronten von Unternehmern und Arbeitern, die sich in der Praxis des Kapitalismus entwickelt hatten.

Er kämpfte weiter für das Projekt der Werra-Eisenbahn, doch Zubringerbahnen nach Neuhaus-Schierschnitz wurden von der meiningischen Regierung gestrichen, um ihn wirtschaftlich zu ruinieren. Erst nach seinem Tod wurde die Bahn nach seinen Vorstellungen gebaut.

1841 bis 1845 erwarb er die Schürfrechte in der Nähe der Weiß'schen Grubenfelder.
Um die Förderung der Steinkohlengrube „Minna" bei Neuhaus zu steigern, gründete er 1843 mit einem Aktienkapital von 240000 Talent den „Neuhauser Steinkohlen-Verein". Es wurden 1200 auf den Inhaber lautende 'Aktien a 200 Taler ausgegeben.

Meyer übernahm die Geschäftsführung. Er sagte den Absatz von jährlich 150000 Zentner Kohle an das geplante Eisenhüttenwerk bei Neuhaus zu, das er zu bauen beabsichtigte.
1845 wurden die Gruben Joseph, Juliane und August bei Neuhaus eröffnet.
Auf einer relativ schwachen Kapitalbasis begann Meyer am 18. August 1845 mit dem Bau der Werksanlagen in Neuhaus. 150 Maurer waren die ersten Arbeiter des Hüttenwerkes.
Meyer hoffte, das Neuhauser Gebiet in ein großes deutsches Industriezentrum verwandeln zu können.

In einem auszubauenden Eisenbahnnetz sollten sich im Herzen Deutschlands die Schienenstränge aus Norden, Osten, Süden und Westen treffen. Das Neuhauser Gebiet sollte in die geplante Eisenbahnstrecke Hamburg-Eisenach-Eisfeld-Neuhaus-Nürnberg einbezogen werden.


Auf einem 29 Hektar umfassenden Gelände sollten nach Meyers Vorstellungen neben Hochofen-, Puddel- und Walzanlagen auch eine „Maschinenbauanstalt" gehören, in der man außer der Anfertigung der zum Betrieb der Werksanlagen benötigten Aggregate, wie z. B. Dampfmaschinen und Dampfkessel, auch die Produktion von Lokomotiven beabsichtigte, so daß das Neuhauser Werk nahezu alle wichtigen Bau-und Betriebsmaterialien für die Eisenbahnen hätte liefern können.

Die Produktion von Koksroheisen begann im Spätherbst 1847. Es traten jedoch sehr bald Schwierigkeiten auf, die vor allem darauf beruhten, daß der größte Teil der Neuhauser und Stockheimer Kohlen zur Verhüttung ungeeignet war.

Sie war zu schwefelhaltig. Die wenigen guten Kohlen reichten nicht einmal zum Betrieb eines einzigen Hochofens, umso weniger zum Betrieb von vier erstellten Öfen.

Mayers Walzwerk in Neuhaus/Schierschnitz

Beriebsleiter Josef Turk

Am 23. September 1935 begannen etwa 20 Arbeiter, meist Schmiede und Zimmerleute, mit den ersten Arbeiten am neuen Schachtstuhl.

Am 26. September erfolgte die offizielle Eröffnung des Werkes.

An diesem Tag wurde Josef Turk aus Penzberg zum technischen Betriebsleiter ernannt.

Carl Christlein übernahm ab 15. Oktober 1935 die kaufmännische Geschäftsführung.

Fritz Weißerth wurde für seine bisherige Tätigkeit als Geschäftsführer gedankt und ihm wurde bis auf weiteres der gesamte Holzeinkauf übertragen. Aufsichtsratsvorsitzender wurde Bürgermeister Georg Ma­tin von Stockheim.

Betriebsleiter Leopold Klempar

Am 13. Juli 1945 wird Obersteiger Leopold Klempar zum verantwortlichen Betriebsleiter ernannt.

Er wurde schon am 1. Juni durch die Militärregierung eingesetzt. Klempar kam aus Steierdorf/Rumänien.

Obersteiger wurde Baptist Kestel.

Rudolf Strak übernimmt die Leitung

Strak wird ab 1. April 1949 mit Brutto 600,- DM plus gesetzlichem Trennungsgeld fest angestellt.
Silvester wird wieder auf beiden Sälen gefeiert. Es sind 250 Arbeiter beschäftigt. Landrat Emil Sieg und MdL Hans Pabstmann sprachen.

Die ziemlich ausweglos erscheinende Lage des Werkes hatte sich erstaunlich schnell geändert.

Rudolf Rossmann

Der letzte „Steuermann"
Ab 1. August 1965 übernahm Rudolf Roßmann für die letzten Jahre noch das Steuer. Unter seiner fach,männischen Leitung konnten die Betriebsverluste zum Stillstand gebracht werden. Man faßte den Entschluß, das Bergwerk über den Stillegungstermin, 25. Februar 1966, hinaus weiter zu betreiben (bis 31. August 1966).



 

 

 



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