Historisches Bild
Eröffnet |
1839 Richard von Weiß |
Geschlossen |
16.05.1911 |
Beschäftigte maximal |
70 Personen um 1850; 1911 ca. 300 Bergleute |
Tiefste Grabung |
247 Meter |
Besitzer |
ab 1845 Josef Freiherr von Swaine |
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ab 1978 Richard Freiherr von Swaine |
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ab 01.09.1908 Bayrischer Staat |
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Informationen
Die Gruppe Sophie wurde im Jahre 1839 durch Christian von Weiß angelegt.
Er gab ihr den Namen seiner Frau. Bereits 1846 wurde die Grube Sophie auf 66 Lachter, etwa 132 Meter, abgeteuft.
Damit wurde die Kohle im hiesigen Bereich erstmals im Tiefbau gewonnen. Noch im gleichen Jahr wurde durch Erbschaftsregulierung Richard Freiherr von Swaine Eigentümer der Grube Sophie . Die Belegschaft betrug 1850 um die 70 Bergleute. 1854 arbeitenden 383 Mann in der Buch. Der Bergbau wurde trotz zahlreicher Grubenbrände und vieler Wassereinbrüche schnell und ohne Rücksichtnahme auf die Arbeitssicherheit vorangetrieben, so dass Unglücksfälle immer wieder Bergleuten das Leben kosteten .Am 30. Januar 1872 riss ihm Sophienschacht das Seil. Ein mit fünf Bergleuten einfahrender Förderkorbachter stürzte in die Tiefe und fünf Bergleute fanden den Tod. Durch den Bau einer ca. 2,8 km langen Drahtseilbahn vom Walzwerk „Ernestinenhütte“ in Neuhaus bis zum Stockheimer Bahnhof in den Jahren 1880 bis 1882 wurde die Grube Sophie mit der Bahn verbunden.
Am 08.April 1902 soff der Sophienschacht durch Wassereinbrüche bald ab. Trotz mangelhaften Ausbaus und schlechten Verzimmerung des Sophienschachtes stieg die Förderung von 24.770 t im Jahre 1900 auf 30.735 t im Jahr 1910. Die Flözmächtigkeit in diesem Gebiet bewegte sich zwischen 2 und 12 Metern.
Am 1. September 1908 erwarb der bayerische Staat das Bergwerk. Von 1909 bis 1910 wurde das Kesselhaus mit den 54 m hohen Schornstein gebaut. Am 12. August 1908 erfolgte die Schachttieferlegung der Sophiengrube auf 247 Meter. Kaum war die neue Anlage im Betrieb erfolgt aufgrund negativer bergmännischer Gutachten am 16. Mai 1911 überraschend die Stilllegung.
Die Gruppe Sophie wurde geschlossen, ihre Schächte kurz darauf zugeschüttet. Knapp 300 Bergleute verloren die Arbeit. Während des Ersten Weltkriegs erwogen die Südthüringer Licht- und Kraftwerke Sonneberg 1917 noch einmal die Aufnahme des Betriebs in der Grube Sophie. Von 1919 bis 1926 wurde hier auch tatsächlich wieder gearbeitet. Im August 1920 begann man unweit des ehemaligen Sophieschachtes einen neuen Schacht abzuteufen, der bis zu 330 Metertief werden sollte. Aus Geldmangel musste man 1923 schon bei 120 m aufhören. Damals gehörte die Schachtanlage zum „Kohlenbergwerk Stockheim GmbH“.
Karte/Luftaufnahme/Bilder