Bergbaugeschichte rund um Stockheim

Traditionen bewahren - Geschichte erleben - Brauchtum erhalten


"Eine Gesellschaft die ihre Vergangenheit nicht kennt, deren Zukunft ist in Gefahr" (Richard von Weizsäcker)

Herzlich Willkommen auf der Homepage des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V.


Vereinsgeschichte des Fördervereins Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V.

Historie

Mit der Schließung der letzten Steinkohlenzeche, der Grube „St. Katharina“, endete am 31.März 1968 die über 200jährige Stockheimer Bergbaugeschichte. Mit diesem Tag verloren Gebäude, Werkzeuge, Maschinen  und alle Utensilien, welche zur Gewinnung der Steinkohle gebraucht wurden ihre Bedeutung. Gewinn konnte nur noch durch dessen Veräußerung erzielt werden, was leider auch in großem Umfang geschah. Die Uhr des Stockheimer Kohlenbergbaues war abgelaufen.

In selber Sekunde hatte eine andere Uhr zu ticken begonnen. Es war die ideelle und moralische Verpflichtung gegenüber allen, die ihr Leben im Berg gelassen hatten, deren Familien und Nachkommen. Aber auch gegenüber der übrigen einheimischen Bevölkerung, die selbst keine Angehörigen auf der Zeche hatte, bestand die Verpflichtung auf Bewahrung der Bergbauära. Diese Erkenntnis wurde schon sehr früh gewonnen. Bereits einen Tag nach Schließung der Zeche erzählten die Kumpel von ihrer letzten Schicht, von den Gefahren, der schweren Arbeit. Man konnte auch von den lustigen Seiten eines Bergmannes erfahren, wenn es darum ging den Berggeist die Hand zugeben oder den Schachtbesen zu holen. So wurde am Biertisch mit den Kumpels über die alten Zeiten gesprochen und in der Familie an manchen Abenden das Fotoalbum herausgeholt und über Verganges erzählt. Die Kinder lauschten gerne den Erzählungen, die so eine Vorstellung von der Arbeit ihrer Urgroßväter, Großväter und Väter im Berg erhielten.  So erfuhren sie wie die Arbeit im Berg wirklich war, welches Gezähe benutzt wurde, wie echte Kohle aussah u.v.m. Erschöpfend konnte diese reine Erzählung nicht sein, da es an Anschauungsmaterial und originalen Schauplätzen fehlte. Spätestens jetzt wurde aber auch klar, dass zur Bewahrung der Geschichte und der Erhaltung der langen Tradition, das Wort alleine nicht ausreicht. Dies erkannte man schon sehr früh. So wurde zwar auf einer Gesellschafterversammlung im Jahre 1973 beschlossen das Inventar zu verkaufen, jedoch sollten, wegen Errichtung eines Schaubergwerkes einige Sachen zurückbehalten werden.

Schon sehr bald entstand der Wunsch auf die Erhaltung der Wahrzeichen des einstigen Bergbaues, den Förderturm, das Maschinenhaus, die Waschkaue, das Arbeits- und Rettungsgerät, die Verwaltung, u.v.a.m. Ein Wunsch bleibt allerdings solange ein Wunsch, als niemand daran geht diesen in die Wirklichkeit umzusetzen. Leichter gesagt als getan. So entwickelten sich im Laufe der Zeit, jedoch unabhängig voneinander, viele eigenständige Initiativen.

Direkt an die lebendige Bergbaugeschichte anknüpfen konnte der Knappenverein Stockheim. Was die echten Knappen zusammenschweißte, war die schwere Arbeit unter Tage und die Kameradschaft die im Berg unerlässlich war. Diese Männer versahen Tag für Tag, über viele Jahre, ihre gefahrvolle Arbeit unter Tage. Für die Versorgung ihrer Familien setzten sie ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel. Dieser Traditionsverein feierte im Jahre 2005 sein 150-jähriges Bestehen und zu seinen Mitgliedern zählten ausschließlich Bergmänner. Seit der Schließung der Katharinengrube im Jahre 1968 hat sich dies allerdings geändert. Zwar langsam, aber doch stetig nimmt die Zahl der „echten“ Bergleute, bedingt durch den Alterungsprozess, ständig ab. In die Lücken treten junge Stockheimer Männer, die der Bergbautration verbunden sind. Daneben werden Berg- und Knappenfeste sowie örtliche Feste besucht.


Der andere Stockheimer Verein der direkt am ehemaligen Bergbau anknüpfen kann ist die Bergmannskapelle. Der Musikverein, der ebenfalls die Bergmannsuniform trägt, wurde noch in der Zeit des aktiven Bergbaues gegründet. Dieser Verein machte durch seine musikalischen Auftritte unsere Gemeinde weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Durch das Tragen der Bergmannsuniform  wird auch heute noch an den einstigen Bergbau erinnert. Hierbei stehen die musikalischen Darbietungen im Vordergrund.

Schließlich bemühte sich eine dritte Gruppierung, der „Heimatkundlicher Arbeitskreis Stockheim“ um die Bergbaugeschichte. Auch Einzelpersonen unter denen vor allem der Orts- und Kreisheimatpfleger zu nennen wäre, lassen keine Gelegenheit aus, um auf die gesellschaftliche Verpflichtung, zur Erhaltung der Bergbaugeschichte hinzuweisen. So entstanden innerhalb nur weniger Jahre zwei wichtige Bücher über den Bergbau in Stockheim. Der Heimatkundliche Arbeitskreis Stockheim veröffentliche sein Buch „Steinkohlenbergbau um Stockheim“, 1989. Nur ein Jahr später stellte der Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann, ebenfalls ein Buch mit dem Titel „Steinkohlenbergbau, Stockheim, Neuhaus, Reitsch“ vor. Beide Werke beinhalten wertvolle Hinweise und geben einen Überblick über die bewegte Geschichte des Stockheimer Steinkohlenbergbaues.

Aber auch die Gemeinde bemühte sich um die Fortführung der Bergbautradition, der Stockheim viel zu verdanken hat. So sanierte man 1994 das Dach des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Bergwerks, der sog. „Rentei“. Zehn Jahre später legte Hanns Jakob aus Bamberg, ein „Rahmenkonzept zur Errichtung eines Bergbaumuseums in Stockheim/Oberfranken“ vor, das von der Gemeinde Stockheim in Auftrag gegeben worden war.

Schließlich organisierte man im Jahre 2004, unter der Federführung einer „Interessensgemeinschaft Bergbaumuseum Stockheim“, die große Bergbauausstellung "Schwarzes Gold I", an der Akteure aus den sieben Ortsteilen mitwirkten. Die gemeinsame Bergbaugeschichte, die in allen Ortsteilen noch lebendig ist, bildete die Basis für diesen respektablen Erfolg. Aufgrund des überaus großen Interesses an dieser Ausstellung, immerhin zählte man in 14 Tagen über 2000 Besucher, fasste man den Entschluss eine Dauerausstellung, in Gestalt eines Museums, zu installieren.

Die Geburtsstunde unseres Vereins

Dazu sollte ein Verein gegründet werden. Am 22.11.2004 hob man den neuen Verein in der Zecherhalle in Neukenroth, unter dem Namen „Förderverein Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus e.V.“ aus der Taufe. Neben Privatpersonen gehörten auch Vereine wie die „Zechgemeinschaft Neukenroth“, der „Trachtenverein Haig“, der „Knappenverein Stockheim“ sowie die „Bergmannskapelle Stockheim“ zu den Gründungsvätern. Zweck des Vereins soll „… das Vermitteln der Bergbaugeschichte in der Region Stockheim, Neuhaus, sowie die Erhaltung und Wiederherstellung von bergbaulichen Relikten“ sein.

Mit der „Vision schwarzes Gold“ soll es gelingen, sowohl für einheimische Bürger eine erholsame Einrichtung zu schaffen, als auch für Touristen einen empfehlenswerten Anlaufpunkt zu konzipieren.

Dass der Förderverein in seiner jungen Geschichte auch darüber hinaus sehr aktiv gewesen ist, beweisen mehrere Initiativen.

So gestaltete man anlässlich der 250jährigen Bergbaugeschichte 2006 das „Stockheimer Bergfest“, das von den drei Traditionsvereinen, Knappenverein, Bergmannskapelle und Förderverein gemeinsam gestaltet wird und das mittlerweile eine feste Größe im Veranstaltungsjahr von Stockheim geworden ist.

2007 ein Jahr später organisierte der Förderverein, die erste Stockheimer "Bergmännische Weihnacht“. Zusammen mit der  eindrucksvollen Bergparade und der Barbarafeier der Bergleute, ist dies einer der Höhepunkte des Veranstaltungsjahres in der Region.

Ebenso kann der Förderverein stolz darauf sein, einen „Bergbau-Erlebnispfad-Dachsbau“ geplant und umgesetzt zu haben, der für den Besucher erlebnisreich und erholsam zugleich ist. Dieses Vorhaben fand am 10.10.2009 durch die Eröffnung seinen Abschluss. Damit ist es auch gelungen der Stockheimer Bevölkerung einen Teil ihrer Bergbaugeschichte zurück zu geben.

Als Highlight der bisherigen Entwicklung wurde am Sonntag,den 21.09.2015 die Überdachung des Geotops und das bergbauliche Magazin mit dem kirchlichen Segen eingeweiht. Zahlreiche freiwillige Arbeitsstunden ermöglichten die Fertigstellung. Dies Entwicklung hat uns gezeigt, das wir auf dem richtigen Weg sind.

Im September 2016 fand die Ausstellung "Schwarzes Gold II" in der Zecherhalle in Neukenroth statt. Wieder ein Gemeinschaftsprojekt aller dem Stockheimer Bergbau verbundnen Vereine. Mehr als 1000 Besucher und über 25 Schulklassen besuchten die Ausstellung. Zahlreiche Medien wie der BR Rundfunk, TVO, Fränkischer Tag, Neue Presse und AVP berichteten von diesem Highlight. Vieler der neuen Exponate und Bildtafeln der Ausstellung wurden dem Bergbaumagazin zugeführt.





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